Die Vergessenen im Ahrtal

Ein Zwischenfazit, daß nachdenklich macht. Denn bis zum heutigen Tag sind die versprochenen 33 Millionen Euro bei den Flutbetroffenen im Ahrtal nicht angekommen – oder zumindest merkt man nichts davon

Vieles geht nur mühsam und in kleinen Schritten voran. Es fehlt an Kraft, helfenden Händen und finanzieller Unterstützung.

Da viele Häuser aufgrund von Feuchtigkeit und Schimmel immer noch nicht saniert werden können, sind die Betroffenen weiterhin bei Bekannten und Freunden untergekommen. Andere haben die Möglichkeit, in bereitgestellten Tiny-Häusern zu wohnen. Die Ungewißheit, ob das eigene Haus womöglich abgerissen werden muß, zehrt an den Nerven.

Weiterhin gibt es vielerorts Probleme mit der Strom- und Wasserversorgung. Hohe Miet- und Stromkosten, die für Gerätschaften wie Bautrockner anfallen, belasten die Betroffenen zusätzlich. Hohe Preise für Baumaterial und zunehmenden Lieferschwierigkeiten verschärfen die Situation. Das schleppende Bürokratie-Wirrwarr von Behörden, Versicherungen und Banken belastet die Flutbetroffenen zusätzlich, sowohl finanziell als auch psychisch.

Traurigerweise haben dementsprechend die Suizidzahlen zugenommen; Mütter, Väter, alte Menschen, Alleinstehende und sogar freiwillige Helfer sind darunter. Sie fühlten sich mit ihren vielen Problemen allein gelassen und sahen keine Lebensperspektive mehr für sich und ihre Familien.

Wir vom Verein „Eine Hand hilft der anderen e.V.” haben es uns zur Aufgabe gemacht, Menschen in Notsituationen zu helfen. Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021, haben wir unseren Focus dorthin gelegt.

Schon in den ersten Tagen war die Vereinsvorsitzende Sanjana A. vorort und hat mit Betroffenen und Helfern Kontakt aufgenommen. Monatelangwurden wir von einem Hotel, welches eine Versorgungsstation für Betroffene und Helfer eingerichtet hatte, unterstützt. Dank vieler Spendengelder konnten wir Lebensmittel, Hygieneartikel, verschiedene Einkaufsgutscheine und Geld direkt ins Krisengebiet überbringen.

Gemeinsam mit vielen helfenden Händen konnten wir im November unser Projekt für Körper, Seele und Geist – das „Kraftpaket” – starten. Interessierte Betroffene werden seitdem mit hochwertiger Nahrungsergänzung und Wasserfiltern versorgt.

Da Sanjana (Interview mit ihr im WALNUSSblatt Nr. 2) ständig mit Helfern und Betroffenen in persönlichem Kontakt steht, ist es möglich, gezielt und unbürokratisch schnelle Hilfe zu leisten. Babynahrung, Kindersachen, Lehrbücher, ein Wäschetrockner oder auch energetische Hilfsmittel werden organisiert, so wie es aktuell gebraucht wird. Zusätzlich unterstützen wir die Menschen immer wieder mit unseren bewährten Einkaufsgutscheinen für Lebensmittel und Treibstoff, wodurch die Betroffenen finanziell entlastet werden und ihr Geld für den Aufbau und die Renovierung ihrer Wohnungen und Häuser einsetzen können. Nur durch die großartige Unterstützung vieler Menschen konnten und können wir all das bewältigen.

Jede Hilfe zählt, sei es durch Zuhören, Kraft spenden, Anpacken beim Aufbau oder Geldspenden. Wir bedanken uns von ganzem Herzen, daß ihr die Flutbetroffenen weiterhin unterstützt und daß ihr diesem Thema eure Aufmerksamkeit schenkt!

In Liebe, Sanjana und alle helfenden Hände